500 Handballer feiern ausgelassen die 72. Ausgabe des Handball-Pfingstturniers am Urwald in Neuenburg
Trotz wechselhafter äußerer Bedingungen zieht das „O-Team“ ein sehr positives Fazit.
Als die Mannschaften am Sonntag nach und nach aus Neuenburg abreisten begann für das Organisations-Team, kurz „O-Team“, schon die Nachbetrachtung auf das Wochenende. Traditionell ging es dazu auch zum hiesigen Griechen, wo erste Bilanzen gezogen wurden. „Anstrengend, abrer dennoch sehr positiv verlaufen“ war die Kernaussage vom O-Team auch wenn es hier und da etwas unrund lief, was aber mit einigen Änderungen der Lieferanten und einem wichtigen Personalausfall zu tun hatte. Diesen Aussagen stimmte das restliche O-Team sofort zu, da auch diese bereits im Laufe des Sonntages ähnliche Bewertungen vorgenommen haben Die rund 500 Handballer feierten den Saisonabschluss sehr ausgelassen, aber dennoch nahm das O-Team eine sehr entspannte und ruhige Allgemeinstimmung bei den Mannschaften zur Kenntnis., so dass das O-Team insgesamt von einem sehr entspannten und reibungslosen Wochenende sprechen kann. Dass das O-Team noch kein Wetter kann zeigte sich in diesem Jahr zumindest am Samstag. Nach einem sehr schönen und sonnigen Anreisetag am Freitag zog in der Nacht eine kleines Sturmtief über die Friesische Wehde, was dazu führte, dass so einige Pavillons dies nicht überlebten und die Mannschaften improvisieren mussten. Immerhin blieb es lange Zeit trocken, so dass man die Vorrundenspiele allesamt noch gut über die Bühne brachte. Danach kam mehr oder weniger starker Regen auf und die Plätze wurden zunehmend rutschig und auch die Bälle lagen dann nicht mehr so sicher in der Hand. Die Mannschaften machten allerdings das Beste daraus und zogen bis zum Ende durch, so dass man das Turnier – zwar mit einigem Verzug von rund einer Stunde – doch noch über die Bühne bringen konnte. Am Sonntag sah das Bild schon wieder anders aus, als die Sonne über das Gelände lachte und die Mannschaften – egal ob spielend oder abbauend – sich zusätzlich gegen den aufkommenden Sonnenbrand verteidigen mussten. Spannend waren die Turniere an beiden Tagen, da das Niveau gerade in Richtung Finalspiele sehr ausgeglichen war und die Spiele teilweise erst nach 7m-Werfen entschieden wurden. Dabei konnten am Ende des Wochenendes ein Premierensieger sowie zwei Titelverteidigungen gefeiert werden.
Doch blicken wir erst einmal zurück. Bereits seit Januar diesen Jahres bereitete das 12-köpfige Organisationsteam von der HSG Neuenburg/Bockhorn – namentlich: Anja Sies, Bernd Frosch, Florian Prill, Matthias von Hertell, Daniela von Hertell, Ariane Wilken, Anja Warnken, Stefan de Boer, Jantje Zimmermann, Jana Buhr, Jens Klieve, Mareike Tielemann – ein Handball-Wochenende vor, welches wieder seine Superlative nur so verdient hat. Dass so ein Turnier immer vom Wetter auch abhängig ist, zeigte sich auch in diesem Jahr wieder einmal, denn es war bei den diesjährigen Bedingungen für alle Beteiligten hier und da doch recht schwierig. Während es beim Aufbau am Donnerstag hier und da immer wieder regnete war es beim Anreisetag am Freitag wunderschön, wenn auch schon etwas windig. Trotz der widrigen Bedingungen am Samstag tat das der Stimmung keinen großén Abbruch und die Mannschaften machten das Beste aus den Gegebenheiten. So stand einem tollen Wochenende nichts mehr im Wege und sorgte so für beste Stimmung rund um die Urwaldkampfbahn. Rund 500 Handballer von nah und fern waren in Neuenburg zu Gast und wollten mit ihrem Lieblingssport zum Saisonabschluss noch einmal um Tore und Punkte kämpfen, ehe es für die meisten in die Sommerpause geht. Auch in diesem Jahr konnte man wieder vermelden, dass sind alle Mannschaften am Samstag angereist sind, so dass die Turnierleitung nicht noch einmal am Spielplan Änderungen durchführen musste. Nachdem sich die Mannschaften nach und nach auf dem Zeltplatz eingerichtet hatten, ging es am Abend bei der „Players Night“ mit DJ Westi bereits um die konditionelle Ausdauer beim Tanzen. Viele Freunde und Bekannte treffen sich teilweise nur bei diesem Turnier und sehen dies auch als „Urlaub mit Freunden“ an.
Nach einer kurzen Nacht sollte es nach dem Frühstück ab 10:00 Uhr um Tore und Punkte gehen. Insgesamt 44 Mannschaften griffen am Samstag dann in das Spielgeschehen ein. Pünktlich pfiffen die Organisatoren das Turnier an. Das Wetter zu diesem Zeitpunkt war zwar bewölkt und windig, aber bei weitem noch nicht regengefährdet wie hin und wieder vorhergesagt. Auf fünf Spielfeldern wurde um das begehrte Preisgeld gespielt. Dabei gab es zwar die eine oder andere Blessur, aber im Gespräch mit den Sanitätern von den Johannitern kam es an diesem Wochenende zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, so dass auch von dieser Seite ein ruhiges und positives Resümee gezogen werden konnte.
Bei den Männern waren 28 Mannschaften in vier Gruppen aktiv. Der Titelverteidiger aus dem Vorjahr – die Mannschaft von Los Mercenarios – wollte auch in diesem Jahr seinen Titel verteidigen, doch die Schar der Anwärter auf den Turniersieg war groß und es standen am Ende dann doch einige Mannschaften auf der Favoritenliste. Diese standen zum größten Teil dann auch in den K.O.-Spielen.
Die Viertelfinalspiele verliefen dabei äußerst knapp, so dass hier auch das letzte Quäntchen Glück ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage war. Die Halbfinalspiele gingen da schon etwas deutlicher zu Ende. Im ersten Halbfinale standen sich die Mannschaften von „SG Dynamo“ aus Berlin und Seriensieger „Los Mercenarios“ aus Oldenburg gegenüber. Beide Mannschaften gehören bereits zum Inventar des Pfingstturniers und lieferten sich einen großen Kampf, zumal diese Paarung das Vorjahresfinale war, welches die Oldenburger seinerzeit für sich entschied. Die Berliner gelang aber hier die Revanche und schaltete den Seriensieger mit 8:4 aus. Im zweiten Halbfinale standen sich „CC (Curling Club) Rüde zahlt alles“ aus Varel und die zweite Mannschaften von „Los Mercenarios (Veteranos)“ aus Oldenburg gegenüber. Es entwickelte sich ein packendes Spiel, welches die Vareler am Ende mit 8:5 für sich entscheiden konnten. Damit waren beide Mannschaften von Los Mercenarios nur im kleinen Finale. Dieses wurde – auch aufgrund des Regen – nicht mehr ausgespielt. Beide Mannschaften teilten sich somit den dritten Platz. Das Finale zwischen den „SG Dynamo“ und „CC (Curling Club) Rüde zahlt alles“ war packend und beide Abwehrreihen lieferten sich einen hartnäckigen Kampf. Bis kurz vor dem Ende konnte sich keine Mannschaft absetzen. Nachdem die Spielzeit abgelaufen war stand es 4:5 für „CC (Curling Club) Rüde zahlt alles“ welche damit den Sieg beim „Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham eG-Cup“ feiern konnte.
Bei den Damen traten 16 Mannschaften in zwei Gruppen an. Hier wollten die Titelverteidiger von „Hula-Ball-u“ aus Oldenburg ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Dieses gelang am Ende dann auch, aber bis dahin war es ein schwieriger weg. Als Gruppenzweiter zog man in das Halbfinale ein und traf so auf den Mitfavoriten von „Donna Della Schiuma“ aus Schaumburg. Beide Mannschaften standen sich bereits im Vorjahr gegenüber. Doch die Revanche sollte hier dieses Mal nicht glücken. In einem – im Vergleich zu der restlichen Damenkonkurrenz – durchaus torreichen Spiel gewannen auch in diesem Jahr die Oldenburgerinnen mit 4:7 und konnten die Mission Titelverteidigung weiter verfolgen. Im anderen Halbfinale kam es zum Aufeinandertreffen zwischen der zweiten Damenmannschaft aus Schaumburg, nämlich „Bambina Della Schiuma“ und „Bremelingen“ aus Bremen. Dieses Spiel war nicht nur torarm, sondern glich dem Ergebnis nach schon einem Fussballspiel, da der Sieger aus Bremen am Ende mit 0:1 in das Halbfinale eingezogen ist. Ähnlich wie bei der Herrenkonkurenz wurde das Spiel um Platz drei zwischen „Donna Della Schiuma“ und „Bambina Della Schiuma“ in beiderseitigem Einvernehmen dann nicht mehr ausgespielt. Man einigte sich auf einen geteilten dritten Platz bzw. wollte das intern bei einem „Flunkyball-Spiel“ ausspielen (Ergebnis lag der Redaktion nicht vor). Das Finale zwischen „Hulla-Ball-U“ und „Bremelingen“ war dann an Spannung kaum zu überbieten. Das sah man dann auch auf dem Spielfeld und die Entscheidung wollte auch nach Ablauf der Spielzeit nicht fallen. Genau wie im Vorjahr mussten für die Entscheidung schlussendlich die 7m-Werfen her. Dieses entschied „Hula-Ball-U Haarentor“ dann für sich waren damit Sieger des „Raiffeisen-Volksbank Varel-Nordenham eG-Cup“ bei der Damenkonkurrenz.
Nachdem alle wieder frisch geduscht und die Grills langsam ausglühten, wurde die Siegerehrung am Abend im Festzelt im Rahmen der großen „Urwaldparty“ durchgeführt. Im Anschluss daran sorgte DJ Westi für reichlich Unterhaltung und animierte nicht nur die Handballer zum Tanzen. Rund 1.000 Feierwütige Handballer und Nichthandballer rockten bis in die frühen Morgenstunden das Festzelt auf der Neuenburger Urwaldkampfbahn.
Am Sonntag begann um 11:00 Uhr das zweite Turnier. Vor allem diese Mannschaften nutzen die Sonntag um die müden Beine noch einmal zu lockern. Gerade durch den Willen an diesem Tag nochmals anzutreten, lässt das Niveau nochmals ansteigen und es wurde noch verbissener um das Preisgeld gekämpft. Leider konnte man bei den Damen in diesem Jahr kein Turnier durchführen, da nicht ausreichend Meldungen vorlagen. Bei den Herren sah es schon etwas besser aus, allerdings meldeten sich dann doch zwei Mannschaften („Auf Feld 6“ und „10 Jahre SSC Forelle Farchau“) leider ab. Erfreulicherweise gab es aber zwei Mannschaften („Die Veteranen“ und „P.E.T.-Action“), die diese Plätze einnahmen und es am Ende dann sogar zu einer kleinen Überraschung bei den Platzierungen kam. Denn nachdem in einer 6er-Gruppe jeder gegen jeden gespielt wurde sollte sich gerade auf Platz drei eine Mannschaft finden, die damit sicherlich nicht gerechnet hatte. „Die (eingesprungenen) Veteranen“ – welche übrigens dokumentiert 1969 wohl das erste Mal in Neuenburg waren und einige noch heute das Wochenende vor Ort sind – spielten sich in einen kleinen Rausch und feierten sogar einen Punktgewinn gegen den Seriensieger von „Los Mercenarios (Veteranos)“. Nach einem langen Wochenende zeigten aber auch die anderen Herrenmannschaften noch einmal viel Einsatz und auch sehenswertes und mit dem einen oder anderem schönen „Kempa-Tor“ kamen auch die Zuschauer auf ihre Kosten. Am Ende konnte die Mannschaft von „Los Mercenarios (Veteranos)“ ihren Titel verteidigen und auch Platz zwei ging in diesem Jahr wieder an die „SG Dynamo“ aus Berlin.
Abschließend sei gesagt, dass das O-Team auf ein erfolgreiches, wenn aber auch anstrengendes, Wochenende zurückblicken kann. Großer Dank geht hier zum einen an alle Teilnehmenden Mannschaften, denn nur mit diesem Zuspruch kann so ein Turnier in dieser Form noch stattfinden. Ein großes Miteinander an und um der Urwaldkampfbahn hilft dabei auch dem O-Team, welches zwar wenig Schlaf bekommen hat, aber dennoch ein – aufgrund eines sehr entspannten Ablaufs – selbst auch ein durchaus entspanntes Wochenende verleben konnte. Weiterer Dank geht an die Sanitäter von den Johannitern aus Varel, die immer sofort zur Stelle waren, wenn es um größere oder kleinere Blessuren ging. Auch ein großer Dank geht an die direkt angrenzenden Nachbarn, die das etwas unruhigere Pfingstwochenende hinnehmen müssen. Weiterer Dank geht an DJ Westi für seine Animation in der Nacht sowie an alle Lieferanten. Auch den rund 150 ehrenamtlichen Helfern gilt ein großer Dank, die so ein Wochenende erst ermöglichen.
Das O-Team freut sich jetzt schon auf das Jahr 2020. Dann wird vom 29. bis 31. Mai 2020 die Zeltstadt wieder aufgebaut und der Handball über die Urwaldkampfbahn geworfen.
Weitere Nachbetrachtung folgt in den kommenden Wochen auf www.pfingstturnier-neuenburg.de.